Ludwig Leichhardt liebte die dunkelroten Dahlien

Lausitzer Rundschau

Von Bernd Marx
 

Züchter wollen Blume für Australienforscher kreieren

Boblitz Wohl jeder Mensch mag Blumen. So haben Rosen, Tulpen oder Vergissmeinnicht ihre Liebhaber.

Für den aus Sabrodt am Schwielochsee stammenden Australienreisenden Ludwig Leichhardt (1813 bis 1850) waren es die Dahlien, die damals auch unter dem Namen Georginen bekannt waren. Besonders die dunkelroten Dahlien hatten es dem Naturforscher angetan.

Zu den botanischen Überraschungen zählt die Dahlie, die Ludwig Leichhardt in seinem recht kurzen Leben vor allen anderen Blumen bevorzugte, wie er es in seinen Briefen zum Ausdruck brachte.

Gemalt wurde die damals noch selten vorkommende Blume von seinem Schwager Friedrich August Schmalfuß (1791 bis 1876). Er war Absolvent der Dresdner Kunstakademie und wohnte anfangs in Straupitz, da dort sein Vater Carl Christian Schmalfuß (1764 bis 1833) bei der Standesherrschaft von Houwald als Guts inspektor tätig war. In seinem ersten Arbeitsheft notierte er akkurat seine ersten 150 Werke.

Im Frühjahr 1828 erhielt Schmalfuß den Auftrag Porträts der Familie Leichhardt in Trebatsch zu malen. Unter anderem wurde auch der damals 15-jährige Ludwig Leichhardt auf die Leinwand gebannt. Das Original wurde 1945 bei den Kampfhandlungen zerstört. Eine Kopie von 1938 wurde Jahre später im Heimatmuseum in Beeskow gestohlen, sodass uns der spätere Australienforscher, im Aussehen als Jugendlicher gänzlich unbekannt ist.

Bei dieser Malerei verliebte sich der Künstler Schmalfuß in Henriette Leichhardt (1811 bis 1889), eine ältere Schwester von Ludwig Leichhardt.

Am 3. Mai 1829 gaben sich die beiden jungen Leute in der Trebatscher Kirche das Ja-Wort.

So wurde Schmalfuß zum Schwager und Freund von Ludwig Leichhardt. Danach zogen sie nach Cottbus und waren auch die Quartiereltern für Ludwig während seiner Zeit am städtischen Gymnasium an der Oberkirche, wo er am 8. Mai 1831 das Abitur mit dem Prädikat "ausgezeichnet" ablegte.

Ludwig Leichhardt lernte während seiner Studienaufenthalte im Botanischen Garten von Paris die Dahlie zum ersten Mal kennen.

Er war von der Blüte der Dahlie so beeindruckt, dass er im Brief vom 30. Juni 1841 aus der französischen Hauptstadt an seinen Schwager Schmalfuß nach Cottbus schrieb: "Ziehe nur tief dunkelrote (sammtne Ludwigs); diese Farbe liebe ich grenzenlos und sie allein würde ich die Georginen der ganzen übrigen reichen Blumenwelt vorziehen… . Ich muss dir gestehen, dass ich vor deinen Salvator Rosa vierdreiviertel Zoll Durchmesser großen Respekt habe; …3 1/4 Zoll Durchmesser möchte hier so im Allgemeinen das Maß der besten Blumen sein."

Am 12. September 1999 wurde den Interessierten mit der Foto-Dokumentation "Friedrich August Schmalfuß – Künstler, Schwager und Freund" die botanische Besonderheit von einst im Trebatscher Kulturzentrum "Ludwig Leichhardt" nähergebracht.

In Vorbereitung des 200. Geburtstages von Ludwig Leichhardt im Oktober 2013 gibt es auf dem fünften Kontinent und in der Niederlausitz historische Initiativen und botanische Bestrebungen, in Gärten und Parkanlagen Blumenrabatten mit den besagten Dahlien anzulegen. Sicherlich wird bei dem unterschiedlichen Farbenspiel der Blüten, auch der dunkelrote Farbton vorhanden sein.

Züchter von Dahlien aus der Niederlausitz wollen zu Ehren von Ludwig Leichhardt's 200. Geburtstag eine "Leichhardt Dahlie" präsentieren.

 
 
 

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