Leichhardt war Spielball und der Wind mörderisch

Noch im Leichhardt-Jahr den Vorab-Druck des Leichhardt-Thrillers lesen? Autor Klaus Kilian und Eva-Maria Winkel von Hugendubel machen es möglich. Den Krimi gibt es im Cottbuser Buchhaus.
Foto: Annett Igel
Lupe Noch im Leichhardt-Jahr den Vorab-Druck des Leichhardt-Thrillers lesen? Autor Klaus Kilian und Eva-Maria Winkel von Hugendubel machen es möglich. Den Krimi gibt es im Cottbuser Buchhaus. Foto: Annett Igel

Lausitzer Rundschau

Von Annett Igel

 

Klaus Kilian hat ersten Teil der Australien-Trilogie vorgestellt

COTTBUS Dass der Entdecker Ludwig Leichhardt auf der Expedition 1848 zwischen Sydney und Perth einfach mit Mann und Maus verschwindet, hat Klaus Kilian beschäftigt. Jetzt legte er dem Naturwissenschaftlichen Verein in Cottbus einen Thriller vor. Dass Aborigines, die Ureinwohner Australiens, den Forscher Leichhardt umgebracht haben, daran hat Klaus Kilian nie geglaubt. "Leichhardt und Karl Marx haben gleichzeitig in Berlin studiert. Leichhardt war humanistisch, ja, humanitär. Was mit den Aborigines passierte, muss ihn entsetzt haben." Kilian vermutet ein Mordkomplott. Mit viel Geld und Soldaten wollten sich damals mindestens drei Männer eine goldene Nase an einer Ost-West-Querung Australiens verdienen. Mit privat gesammelten Spenden zog Leichhardt an ihnen vorbei und startete die Swan-River-Expedition. Den ersten Versuch brach er ab, beim zweiten Versuch starb er.

Für seinen Thriller "Wo ist Dr. Ludwig Leichhardt?", der im heutigen Genf mit einer verstümmelten Leiche am Leuchtturm beginnt, setzt Kilian ein internationales Team auf die Spur des Entdeckers: eine Wirtschafts-Kriminologie-Studentin aus der Schweiz, einen Geschichtsprofessor aus Prag, eine Geologin aus Hongkong, einen Zielfahnder, in dessen Adern Aborigine-Blut fließt, und natürlich einen Hamburger Journalisten mit der unbändigen Lust, Verschwörungstheorien aufzudecken. Der Thriller ist der erste Teil der Australien-Trilogie "Das Kartell der Sieben", die Ende 2014 komplett erscheinen soll. Er hat sichtlich Spaß am Mischen von Fiktivem und Fakten. Riesig ist der Berg an Beiträgen und Büchern – als Quellenangabe am Ende des Buches aufgeführt.

Besonders froh ist Kilian über trove.au, eine Datenbank: "Australien hat es als erstes Land geschafft, alle australischen Zeitungen ab dem ersten Erscheinungstag zu digitalisieren." Dort fand er die Anzeige "Mr. Leichhardt: Bitte Koffer abholen im Hafen" und Leichhardts Bitte um Spenden, die Mr. Aldis im Tabakladen entgegennimmt. Auf die Idee, zu zwei Gestalten in Leichhardts letzter Expedition im Old Bailey, dem Zentralen Strafgerichtshof in London, nachzufragen, brachte Kilian eine Schulleiterin, deren Ururgroßmutter als Strafgefangene nach Australien kam, weil sie ein Handtuch gestohlen haben soll. In London liegen die alten Akten noch: Leichhardts zwielichtige Begleiter waren Mörder und Betrüger.

Eine Hommage an Leichhardt, an Leichhardt-Freunde und das Museum in Trebatsch ist es, dass Kilian einen Vorabdruck forcierte. "Ich hoffe, der preußische Entdecker erhält durch mein Buch noch mehr Anerkennung in Deutschland." In Australien kennt ihn jeder Schüler. Von 1972 bis 1975 lebte Kilian mit seiner Frau Maggie dort. Während sie unterrichtete, ließ er einen Artikel in der Zeitung "Die Woche in Australien" mit dem Satz ausklingen: "Das Ende von Dr. Ludwig Leichhardt bleibt ein ewiges Geheimnis." Sein Thriller endet anders. Leichhardt muss ein "Spielball im Wind" gewesen sein.

 

 

 

 
 
 
 

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