Ausstellung über Ludwig Leichhardt

Blickpunkt

Von red

Ausstellung der Tourismus-Entwicklungsgesellschaft Lieberose/Spreewald mbH (TEG)

Beeskow. Kaum ein Jubiläum des vergangenen Jahres wurde in unserer Region so aufwendig gefeiert wie der 200. Geburtstag von Ludwig Leichhardt (1813-1848). Mit Kolloquien, Büchern, Kunst am Bau, mit dem Leichhardt-Lauf, dem Leichhardt-Trail, einer Gedenkstele, einer Briefmarke, einem Comic und nicht zuletzt mit einem offiziellen Festakt im Deutschen Bundestag hat man den Sohn eines märkischen Torfmeisters, den großen Entdecker und Australienforscher geehrt. In Ostbrandenburg kannte man ihn bislang vor allem in seinem Geburtsort Sabrodt, das zur Leichhardt-Gemeinde Trebatsch gehört, aber auch in Cottbus, wo er einst auf das Gymnasium ging und selbst in Beeskow, in dessen Burgmuseum Leichhardt zu DDR-Zeiten ein wichtiges Forschungsthema war. 
Heute obliegt es dem „Arbeitskreis Ludwig Leichhardt“ und seinen Mitstreitern, das Leichhardt-Land rund um den Schwielochsee touristisch zu erschließen. So hat die in Goyatz ansässige Tourismus-Entwicklungsgesellschaft Lieberose/Spreewald mbH eine Wanderausstellung zusammengestellt, die ab dem 15. Februar 2014 nun auch auf Burg Beeskow Station macht. Nachdem lange Zeit in Deutschland nur Eingeweihte von ihm wussten, ist Ludwig Leichhardt endlich in seiner Heimat angekommen. So werde er heute eingereiht „in das Spektrum anderer großer Persönlichkeiten unserer Wissenschaftsgeschichte“, wie der Brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck aus Anlass der Leichhardt-Ehrung 2013 meinte. Dahinter stehe das fortschrittliche, die Freiheit der Wissenschaft beflügelnde Bildungskonzept der Brüder von Humboldt, wodurch vor 200 Jahren der Pioniergeist vieler junger Zeitgenossen geweckt worden sei. 
Andererseits hält uns Leichhardts persönliches Schicksal immer noch in Atem. So wird bis zum heutigen Tag detektivisch nach den Überresten seiner letzten Expedition im australischen Outback gesucht. Gerade in Australien, wo jedes Schulkind Leichhardt kennt, weiß man das enorme Wagnis einer Erstdurchquerung zu würdigen. Unzählige Namensgebungen – vom Mount Leichhardt bis zu Sydneys Fußballverein Leichhardt Saints – haben dort den aus Brandenburg stammenden Forscher unsterblich gemacht. 
Für Leichhardt selbst zählten jedoch allein seine wissenschaftlichen Leistungen, so die geologischen Erkundungen, bei denen er das größte Kohlevorkommen Australiens entdeckte, sowie genaue Beobachtungen von Australiens Flora und Fauna, denen wir ein halbes Dutzend erstmals beschriebener Spezies zu verdanken haben. Sein Credo, allein für die Wissenschaft zu leben, fasziniert „Leichhardtianer“ bis heute.

Die Ausstellung der Tourismus-Entwicklungsgesellschaft Lieberose/Spreewald mbH wird am Sonnabend, dem 15. Februar 2014, um 15 Uhr auf Burg Beeskow eröffnet und ist bis zum 18. Mai 2014 zu sehen (Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr, ab 1. April 9 bis 19 Uhr). Bereits heute sei allen Interessierten die Finassage am Sonnabend, dem 17. Mai 2014, mit einem Vortrag von Lothar Gosche, Mitglied der Trebatscher Gesellschaft Ludwig Leichhardt e.V., empfohlen (Beginn: 15 Uhr)