Segelerlebnis auf dem Schwielochsee

Mit dem Kaffenkahn "Concordia" sind RUNDSCHAU-Leser im vergangenen Jahr über den Schwielochsee gefahren. Dagmar Weingardt aus Lübben schwärmte damals: "Ich bin sehr froh, dass ich mitfahren durfte. Diese Ruhe, keine Hektik, einfach wunderschön."
Foto: as
Lupe Mit dem Kaffenkahn "Concordia" sind RUNDSCHAU-Leser im vergangenen Jahr über den Schwielochsee gefahren. Dagmar Weingardt aus Lübben schwärmte damals: "Ich bin sehr froh, dass ich mitfahren durfte. Diese Ruhe, keine Hektik, einfach wunderschön." Foto: as

Lausitzer Rundschau

Von I. Hoberg

 

Förderverein lässt Kaffenkahn fahren / Ministerium sichert Gespräche über Zulassung zu

 

SCHWIELOCHSEE Der Kaffenkahn, ein originalgetreuer Nachbau eines Lastenkahns aus dem 19. Jahrhundert, ist in dieser Saison wieder auf dem Schwielochsee unterwegs. Der Förderverein führt diese Fahrten im Rahmen seiner Vereinstätigkeit durch. Der Antrag auf Zulassung zum Verkehr liegt beim Landesamt für Bauen und Verkehr vor. Er ist noch nicht entschieden

 

Es blinkt nicht nur ein einsames Segel auf dem Schwielochsee. Wenn der Kaffenkahn unterwegs ist, dann ist das schon ein Hingucker. "Mein Kaffenkahn ist weltweit der einzige, der betriebsfähig ist, der segelt", erklärte Schiffseigner Peter Alker Anfang 2013, als spruchreif wurde, dass er mit dem Kahn zu den Feierlichkeiten "Leichhardt 200" auf dem Schwielochsee kreuzen würde.

Der Schiffbau-Ingenieur, der den Kahn selbst originalgetreu nach dem Vorbild im Technik-Museum Berlin nachgebaut hat, ist da schon seit Jahren auf Bundesgewässern mit der "Concordia" mit Passagieren unterwegs. "Sogar Hochzeiten sind schon auf dem Kaffenkahn gefeiert worden."

Und so konnte er sich nicht vorstellen, dass es Probleme geben würde bei der Genehmigung von Fahrten mit Passagieren auf einem Landesgewässer.

Der Antrag auf Zulassung des Kaffenkahns liegt beim Landesamt für Bauen und Verkehr vor und ist an das zuständige Straßenverkehrsamt des Landkreises Dahme-Spreewald in Königs Wusterhausen weitergeleitet worden, bestätigte der zuständige Bearbeiter dem Antragsteller Heiko Jahn. Der Geschäftsführer der Tourismus-Entwicklungsgesellschaft Lieberose/Oberspreewald (TEG) ist auch Vorsitzender des neu gegründeten Fördervereins "Kaffenkahn Ludwig Leichhardt". "Wir sind gesprächsbereit und es werden mit dem Betreiber schon Gespräche geführt", sagt Lothar Wiegand, Pressesprecher des zuständigen Infrastrukturministeriums, auf Nachfrage. Doch er verweist darauf, dass die "Frage der Sicherheit nicht auf die leichte Schulter" genommen werden dürfe. Es müsse noch entschieden werden, was für die Sicherheit der Passagiere erforderlich sei. Wiegand betont, dass man froh sei über jedes Engagement in der Region, das der touristischen Attraktivität dient.

Heiko Jahn hatte bis zum gestrigen Tage noch keine Information, mit welchen Auflagen der Kahn eine Zulassung zum Verkehr entsprechend der Landesschifffahrtsordnung erhalten könnte. Vorausgegangen waren Gespräche mit Staatssekretärin Kathrin Schneider wie auch mit Uwe Ledebuhr, dem Bearbeiter beim Landesamt für Bauen und Verkehr.

Auch an den Ministerpräsidenten hat Heiko Jahn geschrieben. Und er hat ein gewichtiges Argument: "Durch Recherchen des Naturwissenschaftlichen Vereins Cottbus sind wir in der Lage nachzuweisen, dass der Kaffenkahn als Fahrgastschiff eingesetzt wurde."

Der Blick zum Bodensee zeigt, dass es möglich ist, den Nachbau eines Lastsegelschiffs touristisch zu nutzen. Dort werden Rund- und Sonderfahrten angeboten. Rolf Hiß vom Lädinen-Verein Bodensee macht den Kaffenkahn-Enthusiasten Mut, an ihrem Projekt dranzubleiben. Im Kontakt und in Absprache mit der Genehmigungsbehörde sei es gelungen, die Lädine auf den Bodensee zu bringen. "Nach etwa zehnjährigen Bemühungen ist im Jahr 1999 der Nachbau eines historischen Lastensegler, wie er vor etwa 500 Jahren auf dem Bodensee fuhr, in Dienst gestellt worden."