Ludwig Leichhardt kehrt heim

Märkische Oderzeitung

Von Jörg Kühl

Beeskow (MOZ) In der Burg Beeskow ist eine Ausstellung eröffnet worden, die sich mit dem Leben und Werk Ludwig Leichhardts widmet. Somit kehrt ein "alter Bekannter" in die Burgmauern zurück. Seit den 50-er Jahren beschäftigten sich Hermann Kemcke und später Margot Große-Wolf mit ihm.

Ludwig Leichhardt in Beeskow bekannt zu machen, müsste eigentlich so überflüssig sein, wie Eulen nach Athen zu tragen. Schließlich wurden hier seit den 50-er Jahren wichtige wissenschaftliche Arbeiten geleistet, um den Sabrodter zu würdigen. Es ist im Leichhardt-Jahr vielleicht ein wenig übersehen worden, dass sich mit der Leichhardt-Forschung schon zu DDR-Zeiten in Beeskow zwei Menschen eingehend befasst haben. Der Gründer des Biologischen Heimatmuseums Hermann Kemcke hatte in seiner Amtszeit als Direktor der Einrichtung ab 1953 bereits ein Leichhardt-Zimmer eingerichtet. Dieses hatte einen festen Platz in der Beeskower Dauerausstellung. Auch in den Jahren danach wurde das Erbe Leichhardts weitergepflegt. Margot Große-Wolf, die die Leitung des Biologischen Heimatmuseum nach Kemckes Tod im Jahr 1959 übernahm, führte die Forschungen bis zu ihrer Pensionierung 1989 weiter und erweiterte die Sammlung. So entstand 1988 aus Anlass von Leichhardts 175. Geburtstag eine wichtige Ausstellung in Beeskow mit internationalem Kolloquium in Chossewitz. "Frau Große-Wolf hat vor ihrem Ausscheiden dafür gesorgt, das einige Exponate nach Trebatsch kamen, wo 1988 das Ludwig-Leichhardt-Museum gegründet worden war", berichtet die Beeskower Museums-Mitarbeiterin Kristina Geisler, die das Leichhardt-Archiv mit mehr als 1500 teils aus Übersee stammenden Quellen bis 1998 verwaltete. Nach der Wende kümmerte sich vor allem die 1990 in Trebatsch gegründete Leichhardt-Gesellschaft um das Erbe ihres berühmtesten Sohnes. 1998 entschieden der damalige Burgdirektor Herbert Schirmer und der damalige Kulturamtsleiter Wolfgang de Bruyn, das Archiv komplett als Leihgabe nach Trebatsch zu verlagern. Heute kümmert sich Sabine Miething, Museumsmitarbeiterin in Trebatsch, um die Bestände. Leichhardt war nach der Wende noch ein kurzes Gastspiel in Beeskow vergönnt. So richtete die Völkerkundlerin Leonore Scholze-Irrlitz 1993 in der Burg einen Leichhardt-Raum ein, der unter anderem mit Kunst und Ausrüstungsgegenständen der Aborinines geschmückt war. Dieser Raum wurde 1998 jedoch aufgelöst. "Seitdem gibt es in Beeskow nichts mehr, was an Leichhardt erinnert", bedauert Kristina Geisler.

Mit der aktuellen Ausstellung in der Burg schließt sich ein Kreis: Leichhardt ist an den Ursprung der in seinem Namen stattfindenden Forschung zurückgekehrt. Diesen Aspekt betonte Hans-Joachim Bochwitz von der Leichhardt-Gesellschaft in seiner einführenden Rede. Er ging explizit auf den Beginn der Leichhardt-Forschung ein und nannte die Namen der beiden Direktoren des Biologischen Heimatmuseums. Die aktuelle Ausstellung wurde von der Tourismus-Entwicklungsgesellschaft Lieberose/Oberspreewald (TEG) in Zusammenarbeit mit der Leichhardt-Gesellschaft konzipiert. Wer Leichhardt noch nicht kennt, hat hier die Gelegenheit, in gut aufgearbeiteter Form die wichtigsten Eckdaten von Leichhardts Leben und Werk zu erfassen. Realisiert wurde die Ausstellung in Form von 13 Leinwänden, die wie Jalousien ausgezogen werden können. Alle Leinwände tragen das Logo "Leichhardt-Land", und das nicht ohne Grund: Mit dem Namen Leichhardts wollen die Touristiker die Region zwischen Beeskow und Cottbus, wo Leichhardt das Gymnasium besuchte, besser vermarkten.

 
 
 

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