Gut 52 Kilometer zum Genießen

Trebatsch/Cottbus (MOZ) Elf Frauen und 34 Männer haben den Ludwig-Leichhardt-Trail-Ultralauf absolviert. Für die meisten von ihnen eine große sportliche Herausforderung, die sie erfolgreich absolvierten. Nur drei Starter kamen nicht ins Ziel.

Wie bereitet man sich auf einen Lauf über 52,5 Kilometer vor? Zum Beispiel wie Max Bisanz aus Frankfurt. Ein- bis zweimal im Monat geht es mit der Familie in die Eisenhüttenstädter Schwimmhalle. Mit dem Auto. Nur der 41-Jährige verlässt sich auf seine Füße, zieht die Laufschuhe an und hat 28 Oderdeichkilometer unter den Sohlen, bevor er ins Wasser springt.

Natürlich sind die Schwimmhallenläufe nicht alles. Gern ist der Ausdauerathlet von Frankfurt in Richtung Lebus unterwegs. "Immer geradeaus. Das ist Mentaltraining." Und in Richtung Schlaubetal geht es oft. Um die Helene herum, zur Ragower Mühle, zurück über Mixdorf und Müllrose. Meist ist er allein und genießt beim Laufen die Natur.

Bei der 3. Auflage des Ludwig-Leichhardt-Trails, des ersten Brandenburger Ultralaufs des Jahres, der über 52,5 Kilometer von Trebatsch nach Cottbus führt, lief Bisanz zunächst in Begleitung. Bis zu Kilometer 32 führte er das 48-köpfige Feld gemeinsam mit Sven During und Jens Bartusch an. Dann musste der Schulzendorfer abreißen lassen. Wenig später war auch für Bisanz das Tempo zu hoch. Oder During wurde einfach schneller. Da waren sie sich nicht ganz einig, als sie in der Branitzer Sportgaststätte Zur Eiche auf die Siegerehrung warteten. Vier Minuten trennten die beiden schließlich im Ziel. 4:07 Stunden wurden für den Sieger gestoppt.

Zwischen den beiden gibt es erstaunlich viele Parallelen. Auch der 36-jährige During (LC Cottbus) spult seine Trainingskilometer oft allein ab. Auch er läuft gern im Schlaubetal, startet aber in Reicherskreuz und läuft in Richtung Bremsdorfer Mühle. 220 bis 250 Kilometer kommen so im Monat zusammen, um für die Ultraläufe vorbereitet zu sein: die 73-Kilometer-Strecke des Rennsteiglaufs oder den Sachsentrail im Erzgebirge. In diesem Jahr ist der Zugspitz-Ultra sein Saisonhöhepunkt. 96,6 Kilometer sind zu absolvieren, nicht alles im Laufschritt, schließlich müssen auch 5380 Höhenmeter bewältigt werden.

Strecken um die 100 Kilometer am Stück bewältigt auch Bisanz. Für den Hexentanz-Ultra benötigte er im vergangenen Jahr 15:57 Stunden. Der Sieger war gut drei Stunden eher im Ziel, der letzte Läufer brauchte sechs Stunden mehr.

Aber Zeit und Platzierung sind nicht entscheidend. Beim Ultralauf geht es vor allem ums Ankommen, um das Lauferlebnis. Reizvoll sollen die Strecken sein, deshalb sind Berge keine Qual, sondern bei den Läufern beliebt. Die großen Stadtmarathons haben During und Bisanz früher auch absolviert, doch dem dichten Laufgedränge gehen sie jetzt lieber aus dem Weg.

Brandenburg ist für Ultraläufer offenbar trotz fehlender Höhenmeter eine gute Adresse. Der auf 50 Teilnehmer begrenzte Leichhardt-Trail-Ultra war ausgebucht, bevor die Veranstalter überhaupt Werbung gemacht hatten. 50 Teilnehmer - das ist für einen solchen Lauf schon eine beachtliche Zahl, auch wenn immer einige wegen Krankheit oder Verletzungen ausfallen.

Vor allem aus Berlin kamen viele Starter. Die LG Mauerweg ist allein mit elf Namen in der Hall of Fame, der Liste der Finisher, vertreten. Unter anderem deren Vorsitzender Alexander von Uleniecki. Er organisiert mit der rund 200 Mitglieder starken Langstreckenlauf-Gemeinschaft den Mauerweglauf, der über 100 Meilen entlang des Grenzverlaufs von Westberlin führt. Für Einzelläufer liegt das Zeitlimit bei 30 Stunden.

Und natürlich waren viele Brandenburger in Trebatsch am Start. Marita Wahl aus Blankenfelde-Mahlow hat den Leichhardt-Trail bereits zum zweiten Mal unter die Füße genommen. 4:20 Stunden sind neue persönliche Bestzeit, mit der sie nur wenige Minuten nach den ersten Männern ins Ziel kam. Auch im vergangenen Jahr hatte sie die Frauenwertung gewonnen. Marita Wahl läuft gern in ihrer Heimat. Im März wird sie erneut bei den 50 Kilometern von Grünheide an den Start gehen, im Mai beim Run & Bike in Neuzelle. Natürlich auf der 100-Kilometer-Strecke.

Und auch Hagen Brumlich gehört zu den Brandenburger Ultraläufern. Der 72-Jährige von der WSG Königs Wusterhausen erhielt in Cottbus den meisten Beifall. Nach 7:42:00 h beschloss er als 45. Finisher das Läuferfeld. Es war sein 143. Ultralauf. Für Sven During und Max Bisanz ist die Zahl locker zu schaffen. Brumlich hat erst im Alter von 40 Jahren mit dem Laufen begonnen.

Aldo Bergmann und Volker Roßberg, die Organisatoren des Leichhardt-Ultras, werden dafür sorgen, dass er das auch weiter tun kann: Eine Neuauflage im nächsten Jahr ist versprochen, ein größeres Teilnehmerfeld könnte möglich werden. Und etwas anstrengender stellen sich die beiden den Kurs vor. "Eigentlich wollen wir einen echten Winter-Ultralauf. Aber da spielt das Wetter ja nicht mit", sagte Bergmann bei der Siegerehrung. Doch das kann im nächsten Februar ganz anders aussehen.

www.leichhardt-trail-ultralauf.de

 
 
 

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